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S

Sachkunde

Die Sachkunde ist ein Begriff aus der Strahlenschutzqualifikation und wird als Synonym für praktische Erfahrung verwendet. Zur Sachkunde gehören insofern, sich mit der Indikationsstellung, der Vor- und Nachbereitung des Patienten im Zusammenhang mit der Untersuchung, den Gefahren und Nebenwirkungen der Untersuchung, der Untersuchungsdurchführung und der Befundung vertraut zu machen.

Die Sachkunde umfasst also theoretisches Wissen und praktische Erfahrung bei der Anwendung von ionisierender Strahlung am Menschen in dem jeweiligen medizinischen Anwendungsgebiet. Die Sachkunde ist unter ständiger Aufsicht einer Person mit der erforderlichen Fachkunde im Strahlenschutz und in einer Einrichtung (z. B. Klinik, Arztpraxis) innerhalb Deutschlands zu erwerben. Die Einrichtung muss auf Grund ihrer technischen und personellen Ausstattung und die Person mit der erforderlichen Fachkunde im Strahlenschutz muss auf Grund ihrer bisherigen Tätigkeit und ihrer fachlichen Kompetenz in der Lage sein, die praktische Anwendung von Röntgenstrahlung den Erfordernissen des Strahlenschutzes entsprechend zu vermitteln.

Der Erwerb der Sachkunde ist durch ein Zeugnis nachzuweisen. Das Zeugnis ist von der jeweiligen fachkundigen Person auszustellen, unter deren Aufsicht und Verantwortung die Sachkunde oder Teile hiervon erworben wurden. Für den Erwerb der Fachkunden sind jeweils eine bestimmte Zeit des Sachkundeerwerbs und Richtzahlen hinsichtlich Untersuchungen und Befundungen nachzuweisen.

Sachverständigenprüfung

Einrichtungen zur Anwendung ionisierender Strahlen (ob diagnostisch oder therapeutisch) müssen - gerade im Hinblick auf den Strahlenschutz - sicher sein. Immer dann, wenn eine Röntgenanlage neu in Betrieb genommen wird oder wesentliche Änderungen erfolgten und darüber hinaus generell alle 5 Jahre ist eine Überprüfung durch einen Sachverständigen erforderlich. Ziel der Sachverständigenprüfung ist die Beurteilung, ob bei dem beabsichtigten Betrieb alle Einrichtungen vorhanden und die notwendigen Maßnahmen getroffen sind, die nach dem Stand der Technik für einen ausreichenden Schutz von Mensch und Umwelt sorgen.

Schaden, genetisch

siehe genetischer Schaden

Schaden, somatischer

siehe somatischer Schaden

Schaden, teratogener

siehe teratogener Schaden

Schaltzeit

Die Schaltzeit ist die Zeit, in der eine Röntgenröhre erst an- und dann abgeschaltet werden kann. Für die Röntgenaufnahmen von Kindern ist vorgeschrieben, dass der Generator eine Schaltzeit von ≤ 5 ms einhalten kann. Ist ein Generator nicht in der Lage, in so kurzer Zeit an- und abzuschalten, so ist er für die Kinderradiologie nicht geeignet, da er ggf. länger belichten würde als nötig und folglich zu einer unnötig hohen Strahlenexposition führen würde.

Schaltzeit

Schilddrüsenschutz

Die Schilddrüse hat einen Gewebewichtungsfaktor von 0,05 und ist insofern - im Vergleich zu den Keimdrüsen mit 0,2 und dem roten Knochenmark mit 0,12 - ein weniger strahlensensibles Organ. Zugleich liegt die Schilddrüse beim Untersucher oberhalb der Schürzengrenze und vorn am Hals, so dass sie von Streustrahlung gut erreicht wird. Deshalb ist es erforderlich, die Schilddrüse separat zu schützen. Dies geschieht einfach und effektiv mit dem Schilddrüsenschutz - einer kleinen Bleimanschette, die um den Hals gelegt wird. Der Bleigleichwert des Schilddrüsenschutz beträgt 0,5 mm Pb. Mit dem Schilddrüsenschutz kann je nach Situation die Organdosis der Schilddrüsen um mind. 65 % und die effektive Dosis gut auf die Hälfte gesenkt werden.

Schilddrüsenschutz

Schilddrüsenszintigraphie

Bei der Schilddrüsenszintigraphie handelt es sich um die nuklearmedizinische Darstellung der Schilddrüse. Hierzu wird ein Radionuklid intravenös appliziert, das sich dem Stoffwechsel von normalem Jod äquivalent in der Schilddrüse anreichert. Die räumliche Verteilung der Anreicherung und das Ausmaß der Anreicherung werden mit einer Gammakamera aufgenommen. Aufgrund des im Szintigramm festgehaltenen Verteilungsmusters können bspw. sogenannte heiße Knoten mit vermehrter Anreicherung und kalte Knoten mit fehlender Nuklidaufnahme nachgewiesen werden.

Schilddrüsenszintigraphie

Schwärzung

Der Begriff der Schwärzung stammt aus der Zeit des analogen Röntgens mit Röntgenfilmen. Je größer die Dosis war, die auf den Röntgenfilm traf, um so stärker wurde der Röntgenfilm an der entsprechenden Stelle geschwärzt. Der Begriff der Schwärzung ist folglich gleichbedeutend mit einer lokal geringeren Röntgenschwächung.

Schwangerenüberwachung

Fetale Zellen sind besonders vulnerabel, wenn sie Noxen wie ionisierenden Strahlen ausgesetzt werden. Dabei können die Noxen nicht nur Fehl- und Missbildungen (teratogene Schäden) verursachen, sondern erhöhen auch das Risiko für kindliche Tumoren (somatische Schäden). Das ist der Grund, weshalb im Strahlenschutzrecht besondere Schutzvorschriften bestehen. Für ein ungeborenes Kind, das auf Grund der Beschäftigung der Mutter einer Strahlenexposition ausgesetzt ist, darf die Äquivalentdosis vom Zeitpunkt der Mitteilung der Schwangerschaft bis zu deren Ende den Grenzwert von 1 Millisievert nicht überschreiten. Als Äquivalentdosis des ungeborenen Kindes gilt die Organdosis der Gebärmutter der schwangeren Frau.

Wird einer schwangeren Frau durch den fachkundigen Strahlenschutzverantwortlichen oder den Strahlenschutzbeauftragten ausdrücklich gestattet, den Kontrollbereich betreten zu dürfen, dann sind besondere Überwachungsmaßnahmen gefordert. Dazu gehört neben der monatlich auszuwertenden eine zusätzliche wöchentlich auszuwertende Personendosimetrie.

Schwangerenüberwachung

Schwellenwert

Der Schwellenwert ist im Hinblick auf die Personendosimetrie ein unterer Grenzwert, ab dem Personen bspw. der nächsthöheren Kategorie beruflich strahlenexponierter Personen zuzuordnen sind. Bei dem Strahlenschutzbereich verhält es sich analog. Im Zusammenhang mit Strahlenschäden ist der Schwellenwert als die Mindestdosis definiert, ab der Schäden (vorbestimmbar) erwartet werden.

Schwellenwert

Schwerionen

Schwerionen sind Ionen einer besonders großen Masse, wobei es keine feste Größe gibt, ab der man ein Ion als Schwerion bezeichnet. Ein Schwerion ist bspw. C14. Dadurch, dass Schwerionen geladen sind, lassen sie sich gut elektromagnetisch beschleunigen. Aufgrund ihrer Masse haben sie eine hohe kinetische Energie, die sie im Stoßprozess mit anderen Atomen abgeben können. Schwerionen werden bspw. in der Strahlentherapie eingesetzt, um Tumorzellen so zu schädigen, dass diese sterben.

sehr harte Strahlung

Als sehr harte Strahlung wird Röntgenstrahlung mit geringer Wellenlänge und hoher Frequenz bezeichnet. Definiert ist sie über eine Anodenspannung von 400 kV bis 3.000 kV (3 MeV).

Sekundärstrahlung

Als Sekundärstrahlung wird Streustrahlung bezeichnet, die quasi in erster Generation von der Primärstrahlung generiert wird. Die Sekundärstrahlung stammt insofern von einem unmittelbar vom Nutzstrahl exponierten Objekt, woraus in der Regel eine mehr oder weniger umschriebene Quelle der Sekundärstrahlung resultiert.

Sekundärstrahlung

Selbstbestimmungsrecht

Die Selbstbestimmung ist ein Grundrecht, das in der Grundrechtscharta der Europäischen Union und im deutschen Grundgesetz verankert ist. Zu der Selbstbestimmung gehört es auch, selber über Untersuchungs- und Behandlungsmaßnahmen entscheiden zu können. Das haben Arzt und nicht ärztliches-medizinisches Personal auch im Rahmen der medizinischen Behandlung zu beachten. Damit der Patient aber frei entscheiden kann, muss er informiert sein. Insofern impliziert das Selbstbestimmungsrecht des Patienten auch das Recht auf Information - Informationen über die Erkrankung, Vor- und Nachteile sowie die wesentlichen Komplikationsmöglichkeiten einer Untersuchung oder Behandlung und mögliche alternative Behandlungsmaßnahmen.

Eine Behandlung gegen den Willen des Patienten ist rechtswidrig und kann als strafbare Körperverletzung gewertet werden (§ 223 StGB).

Siehe auch: Aufklärung

Selbstbestimmungsrecht

Sensoren, digitale

siehe digitale Sensoren

Servicequalität

Unter Servicequalität kann zusammengefasst werden, was als Service wahrgenommen wird - von Patient, Angehörigen aber auch Zuweisern und Kollegen. Dabei spielen die Faktoren, die zur einem reibungslosen Ablauf beitragen und natürlich auch die Freundlichkeit und Verbindlichkeit der Dienstleister eine wesentliche Rolle. Strukturelle Grundlagen wie die telefonische Erreichbarkeit und die zur Verfügung stehenden Ressourcen sind darüber mittelbar eingebunden.

Sievert

Der Begriff des Sievert (Sv) beruht auf dem schwedischen Mediziner und Physiker Rolf Sievert und ist eine Masseinheit für die Äquivalentdosen. Das Sievert wird somit dann verwendet, wenn die Energiedosis unter Berücksichtigung der Strahlenart normiert wurde. Das Sievert bildet das biologische Risiko stochastischer Schäden ab (also im Niedrigdosisbereich bis 1 Sv).

Signal-Rausch-Verhältnis

Als Signal-Rausch-Verhältnis wird das Verhältnis des eigentlich informationstragenden Signals zum Rauschen, das heißt einem Störsignal betrachtet, das aufgrund der Natur immer mitschwingt.

Je größer das Störsignal (Rauschen) im Verhältnis zum Messsignal (eigentliches Bild), um so schlechter und undeutlicher ist das Bild. Ein gutes Signal-Rausch-Verhältnis ist insofern die Grundlage guter Bildqualität.

Um das Signal-Rausch-Verhältnis zu verbessern, kann entweder die Signalstärke durch eine Steigerung der Dosis erhöht werden. Oder es wird ein besserer Detektor eingesetzt, der in der Lage ist, die Informationen - beim Röntgen die Röntgenquanten - besser aufzufangen, wodurch wiederum das Signal besser wird.

Mit einem neuen Detektor mit einer besseren Signalausbeute kann der Anwender im Sinne des Strahlenschutzes selbst entscheiden: Möchte er bei gleicher Dosis eine höhere Bildqualität oder bei gleicher Bildqualität die Dosis senken.

Signal-Rausch-Verhältnis

Signalqualität

Die Signalqualität ist ein Baustein, der zur Abbildungsqualität beiträgt. Je besser ein Informationssignal - in der Radiologie das Bildsignal - , um so besser ist die Voraussetzung für eine gute Abbildung. Die Signalqualität wird wesentlich beeinflusst von der Dosis und der Güte des Bildempfängersystems und - bei modernen digitalen Anlagen nur unwesentlich - vom potenziellen Informationsverlust im Rahmen der Informationsverarbeitung. Sowohl die Dosis als auch die Güte des Bildempfängersystems sind wesentliche Faktoren, die zu einem mehr oder weniger guten Signal-Rausch-Verhältnis beitragen.

Jedes Quant mehr ist potenziell ein Quant mehr am Bildempfängersystem. Erreichbar durch eine höhere Dosis - oder durch ein besseres Bildempfängersystem. Denn je mehr Quanten vom Bildempfängersystem aufgenommen und verarbeitet werden können - je höher seine Signalausbeute - , um so besser ist das resultierende Gesamtsignal.

somatischer Schaden

Als somatische Schäden werden Schäden bezeichnet, die an Zellen des unmittelbar von ionisierenden Strahlen betroffenen Organismus auftreten, soweit sie nicht der Keimbahn angehören. Somatische Schäden beeinträchtigen Lebens- und/oder Funktionsfähigkeit der betroffenen Zellen.

Zu den somatischen Schäden gehören sowohl deterministische Gewebsuntergänge mit ggf. anschließender Fibrose, als auch stochastische Veränderungen, die bspw. zur Krebserkrankung führen können.

Somatische Schäden sind von genetischen und teratogenen Schäden abzugrenzen.

somatischer Schaden

Speicherfolientechnik

siehe Lumineszenzradiographie

Sperrbereich

Der Sperrbereich ist ist Teil des Kontrollbereichs und dadurch definiert, dass in ihm die Ortsdosisleistung 3 mSv pro Stunde und mehr betragen kann. Der Sperrbereich ist insofern ein Bereich mit potenziell hohem Expositionsrisiko. Deshalb darf der Sperrbereich nur zur Durchführung vorgesehener Betriebsvorgänge und aus zwingendem Grund betreten werden. Zudem muss der Zutritt vom Strahlenschutzbeauftragten genehmigt sein und unter seiner Aufsicht erfolgen.

Unabhängig vom oben genannten Expositionswert dürfen auch Personen, die im Sperrbereich tätig werden, die Grenzwerte für beruflich strahlenexponierte Personen nicht überschreiten.

Der Sperrbereich muss abgegrenzt und deutlich sichtbar (auch mit dem Begriff Sperrbereich) gekennzeichnet sein.

Sperrbereich

Spezialkurs

Spezialkurse vermitteln im Rahmen des Fachkundeerwerbs im Anschluss an den Grundkurs das für die entsprechende Fachkunde spezifische Wissen - zur Röntgendiagnostik, der Computertomographie, der interventionellen Radiologie oder zu den Anwendungen in der Nuklearmedizin oder Strahlentherapie.

Staatliches Amt für Arbeitsschutz

Der Strahlenschutz ist grundsätzlich ein Bereich der dem Arbeitsschutz zugerechnet wird. Je nach landesspezifischer Organisation findet sich der Arbeitsschutz unterschiedlichen Ämtern zugeordnet - mal der Bezirksregierung, mal einem eigenen Gewerbeaufsichtsamt.

Standard Operating Procedures (SOP)

Im Deutschen kann an Stelle des Begriffs der Standard Operating Procedures der Begriff der Arbeitsanweisung verwendet werden. Arbeitsanweisungen sind strahlenschutzrechtlich geforderte Arbeitshilfen und arbeitsrechtlich verbindliche Vorgaben, die dazu beitragen sollen, dass regelmäßig wiederkehrende Untersuchungen nach einem zuvor geplanten und qualitätsgesicherten Standard durchgeführt werden. Der didaktische Ansatz ist dabei vielfältig. Nicht nur, dass Mitarbeiter jederzeit nachlesen können, wie eine Untersuchung oder Therapie vorzubereiten und durchzuführen ist. Arbeitsanweisungen führen auch dazu, unnötige Kommunikation und Diskussionen zu vermeiden und mehr Zeit und (geistige) Freiräume für das eigentlich medizinische Problem und - auf den Tag gesehen - für die besonderen Fälle zu haben. Siehe auch Arbeitsanweisung

Standard Operating Procedures (SOP)

Stelle, ärztliche

siehe Ärztliche Stelle

stochastischer Strahlenschaden

Stochastisch meint "zufällig" bzw. "dem Zufallsprinzip unterliegend". Als stochastische Strahlenschäden werden solche bezeichnet, die zufällig und insofern nicht sicher voraussehbar auftreten. Ihnen liegt kein Schwellenwert zugrunde. Mit der Dosis nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, dass ein stochastischer Schaden auftritt.

stochastischer Strahlenschaden

Strahlenarten

Die Unterscheidung von Strahlenarten kann unter verschiedenen Aspekten erfolgen: elektromagnetische Strahlung versus Korpuskularstrahlung, ionisierende versus nicht-ionisierende Strahlung und es können auch Arten wie bspw. Alpha-, Beta-, Gamma-, Protonen-, Neutronen und Röntgenstrahlung unterschieden werden.

Strahlenarten

Strahlenaustrittsfenster

Das Strahlenaustrittsfenster ist das Fenster, durch das das Nutzstrahlenbündel die Röntgenröhre und das sie umgebende Gehäuse gezielt verlässt.

Im Gegensatz zu einem Fenster, durch das Licht hindurchgehen soll, ist das Strahlenaustrittsfenster der Röntgenröhre nicht aus Glas, sondern aus Metall (z. B. Beryllium oder Aluminium). Bis einschließlich Strahlenaustrittsfenster reicht der Eigenfilter der Röntgenröhre.

Strahlenaustrittsfenster

Strahlenbehandlung

Die Strahlenbehandlung ist ein anderer Begriff für Strahlentherapie. Sie beinhaltet sowohl die Behandlung gutartiger Erkrankungen (bspw. die Röntgenreiz- oder Schmerzbestrahlung bei schmerzhaften Beschwerden von Gelenken, Fersensporn und anderen gutartigen gesundheitlichen Einschränkungen), als auch die strahlentherapeutische Behandlung von Tumoren.

Strahlenbehandlung

Strahlendosis

Die Strahlendosis ist ein Mass für die Energiemenge einer ionisierenden Strahlung, die von einem Körper oder Gegenstand aufgenommen wird. Sie dient dazu, die Belastung durch ionisierende Strahlung zu vereinheitlichen und wird in der Einheit Sievert errechnet.

Strahlenexposition

Strahlenexposition bezeichnet die Einwirkung von ionisierenden Strahlen auf Lebewesen oder Materie. Der Begriff der Strahlenexposition ist neutral und wertungsfrei, wohingegen der Begriff der Strahlenbelastung eine negative Wertung impliziert, die nach regelrechter Stellung der rechtfertigenden Indikation - mit Feststellung, dass der Nutzen den Schaden überwiegt - zumindest fragwürdig ist. Zur Quantifizierung der Strahlenexposition von Menschen wird der Begriff Strahlendosis verwendet.

Strahlenexposition

Strahlenschaden, deterministischer

siehe deterministischer Strahlenschaden

Strahlenschaden, stochastischer

siehe stochastischer Strahlenschaden

Strahlenschutzanweisung

Eine Strahlenschutzanweisung ist ein Dokument, mit dem der Strahlenschutzverantwortliche für den Betrieb einer Anlage zur Erzeugung ionisierender Strahlen oder den Umgang mit Radionukliden Regeln aufstellt, die dazu dienen, den erforderlichen Strahlenschutz zu gewährleisten. Insofern gehören u. a. hierarchische und organisatorische Vorgaben für den Alltag dazu, aber auch Vorgaben für Stör- und Notfälle, Funktionsüberprüfungen, Wartungen und Dokumentationen.

Strahlenschutzbeauftragter

Strahlenschutzbeauftrage (SSB) sind Personen, die den Strahlenschutzverantwortlichen (SSV) oder den von ihm benannten Strahlenschutzbevollmächtigten bei der operativen Umsetzung strahlenschutzrechtlicher Vorgaben im Alltagsbetrieb unterstützen. Sie müssen fachkundig sein, berufen und der Behörde benannt werden. Dazu ist auch der Nachweis ihrer Zuverlässigkeit erforderlich. Ferner ist eine genaue Abgrenzung des Aufgaben- und Verantwortungsbereiches des SSB gefordert. Im Hinblick auf den Strahlenschutz braucht der SSB Weisungsrechte. Zu seinen Pflichten gehören u. a. die hausinterne Organisation der Personendosimetrie sowie die Einweisungen und regelmäßigen Unterweisungen. Gegenüber dem SSV hat er - gerade im Hinblick auf das Aufzeigen von Lücken im Strahlenschutz - das Vortragsrecht.

Strahlenschutzbeauftragter

Strahlenschutzbereich

Strahlenschutzbereiche sind örtlich ausgewiesene Bereiche im Umfeld von Anlagen zur Erzeugung ionisierender Strahlen und beim Umgang mit radioaktiven Stoffe, die dem Strahlenschutzrecht unterliegen.

Vom Gesetzgeber sind 3 verschiedene Strahlenschutzbereiche definiert, die sich durch verschiedene potenzielle Strahlenexpositionen pro Zeiteinheit unterscheiden. Die damit verbundene Risiken führen zu entsprechenden Schutzmaßnahmen. Diese betreffen bspw. Vorgaben im Hinblick auf Zutrittsbeschränkungen und Kontroll- und Schutzmaßnahmen.

Strahlenschutzbereich

Strahlenschutzbevollmächtigter

Die Funktion des Strahlenschutzbevollmächtigten ist im Strahlenschutzrecht nicht definiert. Dennoch bedienen sich insbesondere große Einrichtungen wie Universitäten und Universitätskliniken sowie Grossbetriebe des Strahlenschutzbevollmächtigten. Er stellt eine Ebene zwischen dem obersten Chef der Einrichtung (und somit Strahlenschutzverantwortlichem - SSV) und den Strahlenschutzbeauftragten dar. Die Benennung eines Strahlenschutzbevollmächtigten als Vertreter des SSV erfolgt in der Regel dann, wenn der SSV als Verwaltungsleiter (bspw. Präsident einer Hochschule) die Aufgaben des SSV faktisch gar nicht wahrnehmen kann. In dem Fall steht ihm der Strahlenschutzbevollmächtigte zur Seite. Rechtlich bleibt jedoch der SSV verantwortlich. Strahlenschutzbereiche sind der Überwachungs- und der Kontrollbereich - sowie innerhalb des Kontrollbereiches der Sperrbereich.

Strahlenschutzbevollmächtigter

Strahlenschutzgrundsätze

Die Strahlenschutzgrundsätze sind:

  • Rechtfertigung
  • Dosisbegrenzung (inkl. Messung)
  • Dosisvermeidung/Dosisreduzierung

Strahlenschutzkommission

Die Strahlenschutzkommission (SSK) ist eine Einrichtung des Bundesumweltministeriums. Die Strahlenschutzkommission berät das Bundesministerium in allen Angelegenheiten des Schutzes vor ionisierenden und nicht-ionisierenden Strahlen.

Die Mitgliedschaft in der SSK ist ein persönliches Ehrenamt. Die Mitglieder sind unabhängig und nicht an Weisungen gebunden. In der Regel besteht die Strahlenschutzkommission aus 14 Experten, die besondere Erfahrungen besitzen im Bereich der Strahlenmedizin, Radioökologie, Strahlenbiologie, Strahlenrisiko, Strahlenschutztechnik, Notfallschutz unds NichtionisierendeStrahlung.

Das zuständige Bundesministerium beruft die Mitglieder der SSK in der Regel für die Dauer von 3 Kalenderjahren.

(Textquelle: www.ssk.de)

Strahlenschutzkommission

Strahlenschutzkommission, Empfehlungen der

siehe Empfehlungen der Strahlenschutzkommission

Strahlenschutzmantel

Der Strahlenschutzmantel ist eine rundum geschlossene Bleischürze, die den Anwender oder helfende Personen im Umfeld ionisierender Strahlung schützen soll. Im Gegensatz zur Schürze ist der Träger durch den Strahlenschutzmantel auch von hinten und damit vor Sekundär- und Tertiärstrahlung auch dann geschützt, wenn er sich z. B. während einer Durchleuchtungssituation umdreht.

Der Strahlenschutzmantel sollte insbesondere bei langen Durchleuchtungen, Interventionen und im Operationssaal getragen werden.

Strahlenschutzmantel

Strahlenschutzqualität

In der Regel wird der Begriff der Strahlenschutzqualität im Zusammenhang mit dem Qualitätsbegriff nicht verwendet, wobei natürlich auch der optimale Strahlenschutz ein Qualitätskriterium sein sollte.

Strahlenschutzregister

"Das Strahlenschutzregister (SSR) ist eine zentrale Einrichtung des Bundes zur Überwachung der beruflichen Strahlenexposition. Es hat die Aufgabe, für alle beruflich strahlenexponierten Personen bundesweit und langfristig die Ausgabe der Strahlenpässe sowie die Einhaltung der Körperdosisgrenzwerte zu überwachen. Das SSR trägt zur Weiterentwicklung des beruflichen Strahlenschutzes nach Stand von Wissenschaft und Technik bei und sorgt für Transparenz und Harmonisierung der beruflichen Strahlenschutzüberwachung in Europa.Die grundsätzlichen Regelungen des beruflichen Strahlenschutzes sind im Atomgesetz sowie durch das Strahlenschutzrecht festgelegt. Die Zuständigkeit im Bereich der Überwachung der beruflichen Strahlenexposition liegt bei den Bundesländern, die im Wege der Bundesauftragsverwaltung tätig werden. In Folge dieser Aufteilung der Zuständigkeiten ist die Durchführung der beruflichen Strahlenschutzüberwachung auf zahlreiche Institutionen und Behörden verteilt: Von den zuständigen Landesbehörden bestimmte Messstellen ermitteln regelmäßig Körperdosiswerte, die beruflich strahlenexponierte Personen aus einer externen Strahlenexposition und gegebenenfalls auch in Folge einer Inkorporation von Radionukliden erhalten. Diese Dosisfeststellungen sowie Festsetzungen von Ersatzdosen durch Aufsichtsbehörden oder gegebenenfalls weitere Mitteilungen zur Dosiskontrolle werden laufend an das Strahlenschutzregister gemeldet. Hier werden die Überwachungsergebnisse personenbezogen zusammengeführt und ausgewertet."

(Textquelle: Bundesamt für Strahlenschutz - BfS)

Strahlenschutzregister

Strahlenschutzverantwortlicher

Strahlenschutzverantwortlicher ist, wer eine anzeige- oder genehmigungspflichtige Anlage zur Erzeugung ionisierender Strahlen betreibt oder entsprechende Radionuklide in seinem Betrieb einsetzen möchte. Der Strahlenschutzverantwortliche ist nach innen und außen für die ordnungsgemäße Verwendung bzw. die Einhaltung der einschlägigen Vorschriften verantwortlich - auch dann, wenn er Aufgaben delegiert. Handelt es sich bei dem Strahlenschutzverantwortlichen um eine juristische Person oder um eine rechtsfähige Personengesellschaft, werden die Aufgaben des Strahlenschutzverantwortlichen von der durch Gesetz, Satzung oder Vertrag zur Vertretung berechtigten Person wahrgenommen. Besteht das vertretungsberechtigte Organ aus mehreren Mitgliedern oder sind bei nicht rechtsfähigen Personenvereinigungen mehrere vertretungsberechtigte Personen vorhanden, so ist der zuständigen Behörde mitzuteilen, welche dieser Personen die Aufgaben des Strahlenschutzverantwortlichen wahrnimmt. Die Gesamtverantwortung aller Organmitglieder oder Mitglieder der Personenvereinigung bleibt hiervon unberührt.

Strahlenschutzverantwortlicher

Strahlenspektrum

Bei der Erzeugung von Röntgenstrahlung wird mit der Bremsstrahlung - auch wenn mit der kV eine bestimmte Energie eingestellt wird - immer ein Strahlenspektrum erzeugt. Beim Röntgen entstehen bei einer Einstellung von 100 kV Photonen von 0 keV bis zu einer Grenzenergie von 100 keV.

Strahlung, die besonders weich ist, sollte - da sie vom Körper absorbiert wird, ohne zum Bild beizutragen - herausgefiltert werden.

Strahlenspektrum

Strahlenwirkung, biologische

siehe biologische Strahlenwirkung

Strahlenwirkung, direkte

siehe direkte Strahlenwirkung

Strahlenwirkung, indirekte

siehe indirekte Strahlenwirkung

Strahlung, elektromagnetische

siehe elektromagnetische Strahlung

Strahlung, Extrafokal-

siehe Extrafokalstrahlung

Strahlung, harte

siehe harte Strahlung

Strahlung, ionisierende

siehe ionisierende Strahlung

Strahlung, kosmische

siehe kosmische Strahlung

Strahlung, Leck-

siehe Leckstrahlung

Strahlung, mittelharte

siehe mittelharte Strahlung

Strahlung, Primär-

Primärstrahlung

Strahlung, sehr harte

siehe sehr harte Strahlung

Strahlung, Sekundär-

siehe Sekundärstrahlung

Strahlung, terrestrisch

siehe terrestrische Strahlung

Strahlung, Tertiär-

siehe Tertiärstrahlung

Strahlung, ultraharte

siehe ultraharte Strahlung

Strahlung, weiche

siehe weiche Strahlung

Streustrahlung

Als Streustrahlung wird Strahlung bezeichnet, die im Objekt von der ursprünglichen Richtung abgelenkt oder gestreut wird. Insofern kann der Streustrahlung auch die im Objekt entstehende Sekundärstrahlung zugerechnet werden.

Streustrahlung ist ungerichtete und nicht informationstragende Strahlung, die - sofern sie den Empfänger erreicht - zum Rauschen beiträgt.

Streustrahlung

Streuung

Wird Materie elektromagnetischer Strahlung ausgesetzt, so kommt es neben der Absorption mit einer Übertragung der Energie und Ionisation der Materie immer auch zu einer Schwächung infolge von Streuung. Im Zusammenhang mit der Röntgendiagnostik ist die Compton-Streuung vorherrschend.

Der Compton-Effekt besagt, dass von einem Photon Energie auf ein ungebundenes oder schwach gebundenes Elektron übertragen wird. Dabei kommt es zur Freisetzung eines Photons geringerer Wellenlänge.

Nun haben Photonen bekanntlich keine Ruhemasse. Dadurch aber, dass sie Energie haben, kann man ihnen eine Masse zuordnen (quasi eine virtuelle Masse aufgrund ihrer Energie). Diese ist um so größer, je mehr Energie ein Photon hat, also je höher seine Frequenz bzw. je größer sein Impuls ist. Damit ist verbunden, dass ein Photon mit hoher Energie - wie ein Teilchen mit mehr Masse - weniger leicht von seiner ursprünglichen Richtung abgelenkt werden kann. Deshalb divergiert weiche Strahlung deutlicher vom Nutzstrahl weg, als harte Strahlung.

In der Summe der Effekte (mehr und stärkere Streuung bei weicher Strahlung) ergibt sich: Durch weiche Strahlung kommt es zu einem stärkerem Rauschen, als durch harte Strahlung.

Streuung

Strom-Zeit-Produkt

Das Strom-Zeit-Produkt in der Einheit mAs (Milliampere-Sekunden) ist das Produkt aus dem Strom in mA - also der Menge freigesetzter Röntgenquanten pro Zeiteinheit - und der Zeit, die die Röntgenröhre strahlt bzw. die für die Untersuchung benötigt wird. Das Strom-Zeit- oder mAs-Produkt ist insofern eine Einheit, mit der die Gesamtmenge an der Kathode freigesetzter Elektronen und damit indirekt der an der Anode freigesetzter Röntgenquanten definiert wird.

Strom-Zeit-Produkt

Strukturqualität

Als Strukturqualität wird die Qualität aller Strukturen bezeichnet. Gemeinsam mit der Prozessqualität bedingt die Strukturqualität die Ergebnisqualität. Zu den Strukturen gehören Gebäude, Geräte inkl. Software und Personal.

Szintigraphie, Schilddrüsen-

Die Szintigraphie gehört zu den bildgebenden Untersuchungsverfahren. Mit einer schwach radioaktiven Substanz werden Stoffwechselvorgänge im Körper sichtbar gemacht. siehe auch Schilddrüsenszintigraphie