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  18. R
  19. S
  20. T
  21. U
  22. V
  23. W
  24. Z

R

Radikal

Als Radikale werden Atome oder Moleküle bezeichnet, die mindestens ein unpaares Elektron besitzen und dadurch leicht chemische Reaktionen mit anderen Molekülen eingehen. Eines der bekanntesten Radikale ist Wasserstoffperoxid.

Durch ihre Reaktionsfreudigkeit stellen freie Radikale im Organismus ein Risiko für ungewollte und ungesteuerte Veränderungen an Biomolekülen dar.

Im Organismus entstehen Radikale bereits im Zuge des normalen Stoffwechsels. Darauf ist der Körper eingestellt. Um freie Radikale unschädlich zu machen, besitzt der Körper Radikalenfänger, das sind spezielle Enzyme.

Radikale können auch durch Hitze, UV-Strahlung, chemische Prozesse und durch ionisierende Strahlung entstehen. Entstehen Radikale bspzw. im Zuge der Wasserradiolyse durch ionisierende Strahlung, dann sind sie über die radiochemische Phase eingebunden in die Wirkkaskade ionisierender Strahlung und sind insofern Grundlage der indirekten Strahlenwirkung.

Radikal

radiochemische Phase

Zur radiochemischen Phase kommt es bei der indirekten Strahlenwirkung. Es kommt zur Bildung von Radikalen, die die Wirkung der ionisierenden Strahlung weiter vermitteln, indem die Radikale chemisch mit Biomolekülen reagieren und diese ggf. oxidieren o.ä.

Die radiochemische Phase dauert etwa 10^-6 Sekunden (siehe auch indirekte Strahlenwirkung).

radiochemische Phase

Radiojodtherapie

Die Radiojodtherapie wird bei bestimmten Schilddrüsenerkrankungen (bspw. Autonomie und bestimmten Schilddrüsenkrebstypen) als Therapie eingesetzt.

Bei der Radiojodtherapie wird dem Patienten radioaktives Jod, das Jod-Isotop 131 verabreicht. Bedingt durch den Stoffwechsel reichert sich das Jod in Schilddrüsenzellen an. Als radioaktive Substanz zerfällt das radioaktive Jod und setzt dabei Betastrahlung frei. Diese wirkt ausschließlich in der unmittelbaren Umgebung und zerstört so die Zellen, die das Jod aufgenommen haben.

Die Halbwertszeit des Jod 131 liegt bei 8 Tagen.

Unwirksam ist die Radiojodtherapie, wenn die Schilddrüsenzellen zuvor mit Jod abgesättigt wurden. Daher darf bereits Wochen vor der Radiojodtherapie (wie auch vor der Schilddrüsenszintigraphie) kein jodhaltiges Kontrastmittel verabreicht werden.

Radiojodtherapie

Radiologie-Informationssystem

siehe Radiologieinformationssystem

Radiologieinformationssystem

Das Radiologieinformationssystem (RIS) ist ein zentrales Managementsystem in der Radiologie, das in der Regel den Patientenfluss von der Aufnahme bis zur Abrechnung regelt und dokumentiert. Insofern ist es auch für die Archivierung der Befunde zuständig. Je nach System werden zudem die Dosiswerte gespeichert. Das RIS muss die gesetzlichen Anforderungen des Patientenrechtegesetzes (§ 630 ff. BGB) und des Strahlenschutzrechtes an die Dokumentation von Patientendaten erfüllen.

Radiotherapie

Radiotherapie ist ein anderer Begriff für die Strahlentherapie. In der Strahlentherapie werden ionisierende Strahlen - erzeugt durch Anlagen oder bspw. in Seeds als geschlossene Radionuklide - eingesetzt, um Tumorzellen abzutöten oder - bei der Röntgenreizbestrahlung - um entzündliche Reaktionen in Gelenken zu bekämpfen.

Radiotherapie

Radon

Radon ist als radioaktives Edelgas, das aus dem Boden ausgast. Seine Menge ist von der Untergrundbeschaffenheit und der Menge der darin enthaltenen geogenen Radionuklide bzw. dem darin enthaltenen Uran abhängig. Uran 238 zerfällt in der Uran-Radium-Reihe - der natürlichen Zerfallsreihe des Uranisotops - in Radium 226 und dann in Radon 222. Radon 222 ist das stabilste Radonisotop und zerfällt unter Aussendung von Alphateilchen mit einer Halbwertszeit von 3.823 Tagen seinerseits zu Polonium 218. Radon wird inhaliert und ist für die Entstehung von Lungenkrebs mitverantwortlich.

Radon

Rauschen

Als Rauschen wird in der Physik allgemein das Stören eines Signals durch ein breites und unspezifisches Frequenzspektrum verstanden. Insofern stellt das Bildrauschen ein ungewolltes Signal dar, das zur Verschlechterung des Bildes führt, indem sich das Rauschen über das eigentliche Messsignal legt.

Je größer das Störsignal (Rauschen) im Verhältnis zum Messsignal (eigentliches Bild), um so schlechter und undeutlicher ist das resultierende Bild. In diesem Zusammenhang wird vom Signal-Rausch-Verhältnis gesprochen.

Das Rauschen ist von Natur aus gegeben und nicht vollständig zu eliminieren. Allerdings kann bspw. die Abschirmung bei elektronischen Bauteilen mit dazu beitragen, das Rauschen zu reduzieren.

Rauschen

rechtfertigende Indikation

Die rechtfertigende Indikation ist ein rechtlich definierter Begriff aus dem Strahlenschutz, die ihren Ursprung in der EURATOM-Richtlinie 96/26 und seither einen festen Platz im Strahlenschutzrecht hat.

Es ist die ... "Entscheidung eines Arztes oder Zahnarztes mit der erforderlichen Fachkunde im Strahlenschutz, dass und in welcher Weise Röntgenstrahlung am Menschen in der Heilkunde oder Zahnheilkunde angewendet wird."

Die rechtfertigende Indikation ist also zwingende Voraussetzung für die rechtmäßige Anwendung ionisierender Strahlen am Menschen und darf nur vom fachkundigen und somit entsprechend qualifiziertem Arzt oder Zahnarzt gestellt werden. Die rechtfertigende Indikation erfordert die Feststellung, dass der gesundheitliche Nutzen der Anwendung am Menschen gegenüber dem Strahlenrisiko überwiegt.

Rechtfertigung

Die Rechtfertigung ist seit der EURATOM-Richtlinie 96/23 zum Rechtsbegriff geworden. Im deutschen Strahlenschutzrecht wird im Zusammenhang mit der Medizin der Begriff der rechtfertigenden Indikation verwendet.

Rechtfertigung

Referenzwert, diagnostischer

siehe diagnostischer Referenzwert

rekursive Filterung

Bei der rekursiven („zurückgehenden“) Filterung handelt es sich um die zeitliche Filterung eines Bildes. Das bedeutet, dass das aktuell gezeigte Bild nicht allein aus dem letzten Belichtungspuls heraus entsteht, sondern jeder Bildpunkt aus zeitlich unterschiedlich weit zurückliegenden Pulsen berechnet wird. Bei einem Mischfaktor von 2 fließt das aktuelle Bild zu 50 % ein, das davor liegende zu 30 % und das davor liegende zu 20 %. Die rekursive Filterung kann bei der gepulsten Durchleuchtung eingesetzt werden. So lässt sich die Pulsrate (und folglich die Dosis) reduzieren. Zugleich bleibt trotz reduzierter Zahl an Urspungsbildern der Eindruck eines – je nach Pulsrate – mehr oder weniger „flüssigeren“ Films erhalten. Nachteile der Technik sind: Bewegungen „ziehen nach“ und der Kontrast wird reduziert. Zugleich wird aber auch das Rauschen gemindert (um den Faktor Wurzel von 2 x Mischfaktor - 1).

rekursive Filterung

Richtlinie 2013/59, EURATOM

siehe EURATOM-Richtlinie 2013/59.

Richtlinie 96/26, EURATOM

siehe EURATOM-Richtlinie 96/26

Richtlinie 97/43, EURATOM

Siehe EURATOM-Richtlinie 97/43.

Richtlinien des Bundesumweltministeriums

Richtlinien stehen in der Rangfolge unter Gesetzen und Verordnungen. Sie ergänzen diese.

Das Bundesumweltministerium kann bspw. Richtlinien herausgegeben, mit denen Vorgaben für die Umsetzung des Strahlenschutzrechts gemacht werden.

Richtlinien des Bundesumweltministeriums

RIS

siehe Radiologieinformationssystem

Roadmapping

Das Roadmapping ist ein Verfahren, dass in der Angiographie angewendet wird. Dabei wird das Füllungsbild einer zunächst durchgeführten Gefäßdarstellung als Maske verwendet. Das Füllungsbild wird (bei unveränderter Position von Röhre und Patient) vom aktuellen Durchleuchtungsbild subtrahiert. Das bedeutet: Strukturen (wie die Knochen), die in beiden Bildern aufgenommen werden, werden nicht gezeigt. Das Kontrastmittel in den Gefäßen wird „negativ“ und der Katheter positiv dargestellt. So wird das Kontrastmittelbild zur Roadmap, zur Straßenkarte und der Arzt kann leicht erkennen, wo er mit seinem Katheter abzweigen muss.

Röhrenspannung

Die Anoden- oder Röhrenspannung ist die Spannung, die zwischen Kathode und Anode angebracht zur Beschleunigung der Elektronen führt. Gemessen wird die Anodenspannung in Kilovolt, abgekürzt kV. Je höher die Anodenspannung, um so stärker ist die Beschleunigung der Elektronen, also die kinetische Energie, mit der die Elektronen auf die Anode auftreffen. Und je höher die kinetische Energie, um so energiereicher, kurzwelliger bzw. härter ist die auf der Anode entstehende Röntgenstrahlung.

Röhrenspannung

Röhrenstrom

Der Röhren- oder Heizstrom ist jener Strom, der mit geringer Spannung an der Kathode angelegt wird und in der vakuumierten Röntgenröhre zur Freisetzung von Elektronen in der Röntgenröhre führt. Mit dem Heizstrom werden folglich über die Elektronen indirekt die Anzahl der von der Röntgenröhre emittierten Röntgenquanten reguliert. Je höher der Heizstrom, um so mehr Elektronen werden freigesetzt und zur Anode hin beschleunigt und um so mehr Röntgenstrahlen werden an der Anode erzeugt.

Der Röhrenstrom bestimmt also die Quantität des Röntgenstrahls.

Der Röhrenstrom wird in mA (Milliampere) angegeben.

Röntgenanlage

Eine Röntgenanlage ist die Gesamtheit einer Anlage, die es ermöglicht, Röntgenstrahlen zu emittieren. Üblicherweise besteht eine Röntgenanlage aus Röntgenröhre sowie dem Generator mit Bedienpult.

Röntgenbildverstärker

Der Röntgenbildverstärker war lange Zeit Standardbestandteil einer jeden Durchleuchtungseinheit. Der Röntgenbildverstärker weist zum Patienten hin gerichtet den Eingangsleuchtschirm auf. Er besteht aus Cäsiumjodid und hat die Funktion eines Szintillators. Hier werden die Röntgenphotonen absorbiert und energetisch betrachtet zunächst in Lichtphotonen gewandelt. Auf der Rückseite des Szintillators befindet sich eine Photokathode. Hier sorgen die Lichtphotonen für die Freisetzung von Elektronen, die dann in der Röhre des Bildverstärkers elektronisch objektgerecht auf einem erheblich kleineren Feld gebündelt werden. So gebündelt treffen sie auf den Ausgangsleuchtschirm – und führen zwar zu einer Verkleinerung des Bildes, aber durch die Bündelung des Elektronenstrahls und einer Beschleunigung der Elektronen auch zu einer deutlichen Verstärkung des Signals und folglich zu einem helleren Bild, als es der Eingangsleuchtschirm hergegeben hätte. Das Bild am Ausgangsbildschirm wird abschließend von einer Videokamera oder einem Kamerachip abgegriffen und als Bildsignal ausgespielt. In modernen Anlagen werden keine Röhren mehr mit Fernsehkette, sondern Flachbilddetektoren verwendet, die unmittelbar ein digitales Bildsignal liefern.

Röntgenbremsstrahlung

siehe Bremsstrahlung

Röntgengenerator

Der Generator liefert der Röntgenröhre den erforderlichen Heizstrom und die erforderliche Röhrenspannung. Der Generator wird vom Bedienpult bzw. beim CT durch den Steuercomputer geregelt.

Röntgengenerator

Röntgenmuseum, Deutsches

siehe Deutsches Röntgen Museum

Röntgenpass

Der Röntgenpass ist ein Dokument, in das der Patient seine Röntgen- und nuklearmedizinischen Untersuchungen eintragen lassen kann. Damit kann und soll vermieden werden, dass Untersuchungen unnötig wiederholt werden, während die Ergebnisse lediglich von einem anderen Arzt angefordert werden müssten. Strahlenschutzrechtlich sind Ärzte und Zahnärzte mit der Anwendung ionisierender Strahlen verpflichtet, den Röntgenpass anzubieten. Herausgegeben wird der Röntgenpass vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS).

Röntgenquant

Röntgenquant - gleichzusetzen mit dem Röntgenphoton - ist das Quant, das den Röntgenstrahl ausmacht. Siehe auch Photon / Quant

Röntgenquant

Röntgenschwächungskoeffizient

Der Röntgenschwächungskoeffizient beschreibt wie stark ein Stoff einen Röntgenstrahl schwächen kann, wenn er von ihm durchdrungen wird. Abhängig ist der Koeffizient von der Ordnungszahl des Materials, der Dichte und der Dicke des Stoffs und von der Quantenenergie.

Röntgenstrahlung

Röntgenstrahlung ist elektromagnetische Strahlung mit Wellenlängen von 10-8 bis 10-12 m. Je geringer die Wellenlänge, um so höher die Frequenz. Für Untersuchungszwecke wird Röntgenstrahlung künstlich erzeugt. Bei der Klassifizierung der eingesetzten Röntgenstrahlung wird typischerweise die Röhrenspannung und damit die kinetische Energie der zur Erzeugung der Röntgenstrahlung eingesetzten Elektronen angegeben. In der Diagnostik werden Energien von etwa 26 bis 140 kV genutzt. Je höher die kinetische Energie um so kurzwelliger und energiereicher ist die Strahlung. Man spricht davon, dass sie härter ist. Tatsächlich entsteht immer ein Strahlenspektrum. Auch bei hoher kV entsteht neben harter auch weiche Strahlung. Jene Anteile, die vom Körper absorbiert werden, ohne zum Bild beizutragen, gilt es herauszufiltern. Strahlung bis etwa 50 kV wird als weiche Strahlung, Strahlung von 50 bis 100 kV als mittelharte und Strahlung von über 100 kV als harte Strahlung bezeichnet. Der Einsatz unterschiedlich harter Strahlung erfolgt, um - je nach Organ - den notwendigen Gewebekontrast im Bild sicherstellen zu können. Weiche Strahlung wird tendenziell stärker absorbiert als harte Strahlung. Deshalb sollte aus Strahlenschutzgründen möglichst harte Strahlung eingesetzt werden. Zugleich muss ein ausreichender Bildkontrast erzeugt werden. Das ist der Grund, weshalb bei einem Objekt, dessen Gewebearten ähnliche Röntgenschwächungskoeffizienten aufweisen, eher weiche Strahlung verwendet wird. Dies gilt für die Mammographie. Bei einem Objekt, bei dem hingegen stark unterschiedliche Röntgenschwächungskoeffizienten vorliegen, wird harte Strahlung verwendet. Dies gilt für die Thoraxaufnahme. Bei allen Objekten gilt zudem gleichermaßen, dass die Strahlung energiereich genug sein muss, um das Objekt durchdringen zu können.

Röntgenstrahlung

Röntgenuntersuchungen Anzahl

siehe Graphik

Rückstreuung

Unter Rückstreuung wird die Streuung verstanden, die im Objekt entsteht und in Gegenrichtung der ursprünglichen Strahlungsrichtung zurück streut. Die Rückstreuung ist dafür verantwortlich, dass die Oberflächendosis und damit die Hautdosis höher ist, als die Einfalldosis.