Koronarangiographie
Bei der Koronarangiographie handelt es sich um eine kontrastmittelgestützte, unter Durchleuchtung durchgeführte Darstellung der Herzkranzgefäße. Hier erfolgt in vielen Fällen auch eine Ballondilatation verengter Gefäße (PTCA) ggf. mit Stent-Implantation. Insbesondere dann, wenn eine Intervention an den Gefäßen nötig ist, ergeben sich mit der Koronarangiographie relativ lange Untersuchungs- und Durchleuchtungszeiten. Und da in Anbetracht der notwendigen Darstellung sehr kleiner Gefäße eine hohe Ortsauflösung nötig ist, führt die Koronarangiographie zu relativ hohen Strahlenexpositionen. Die Diagnostischen Referenzwerte sind für die diagnostische Koronarangiographie mit einem Dosisflächenprodukt (DFP) von 2.800 und die Intervention (PTCA) mit 5.500 cGy x qcm angegeben.
In einer Zusammenfassung eines Artikels von E. Kuon (Strahlenexposition in der invasiven Kardiologie Volume 3, Number 3, 245-256, DOI: 10.1007/s12181-009-0175-4) heißt es:
"Eine state of the art dosisreduzierende Untersuchungstechnik und eine optimierte ortsfeste und individuelle Bleiabschirmung erlaubt Patienten-Dosisflächenprodukte (DFP) von 10 % und Untersucherexpositionen <1 % üblicher Werte in der invasiven Kardiologie sowie effektive Patientendosen weit unterhalb der Strahlenexposition kardialer MSCT. Diagnostisch hinreichende Bilderanzahl, Kollimation und interventionell hinreichende Bildqualität sind dosisreduzierend jeweils deutlich effizienter als die Minimierung der Durchleuchtungszeit: empfohlener Zielwert für radiographisches DFP/Bild wie fluoroskopisches DFP/s ist <20mGy x qcm. PA- und RAO-Angulationen sind insbesondere für Linkskoronar- und LV-Darstellung sehr strahlenschonend, dies jedoch nur unter Beherrschung konsequenter Einblendung. Eine selbstkontrollierende Optimierung von fluoroskopischem und radiographischem DFP, Bilderanzahl sowie Durchleuchtungszeit ist dosisreduzierend weit effizienter als eine Überwachung derzeit überhöhter oberer Referenzwerte."
Im Juni 2016 wurden die diagnostischen Referenzwerte zwar gesenkt; dennoch bleibt jeder Anwender gefordert die Dosis entsprechend seiner Möglichkeiten zu reduzieren.