Ionisierende Strahlung

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Teilchenstrahlung und elektromagnetische Strahlung, die die Fähigkeit besitzt, mindestens 5 eV punktuell auf Materie zu übertragen und dadurch ein Atom zu ionisieren, wird als ionisierende Strahlung bezeichnet.

Immer dann, wenn ionisierende Strahlung auf den Körper trifft und absorbiert wird, kommt es zur Energieübertragung und zu Ionisationen. Biologische Schäden treten deshalb selbst in der Diagnostik auf - als Nebeneffekt.

Ob es zu relevanten Veränderungen kommt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Die Strahlenart und die Dosis sind wesentliche Aspekte.

In der Strahlentherapie sind Zellschäden gewollt. Tumorzellen sollen durch die Strahlen abgetötet werden. Um dies zu erreichen, werden hohe Dosen eingesetzt. Ziel sind deterministische Effekte.

In der Diagnostik sind Schäden hingegen nicht gewollt. Es soll lediglich die Durchdringungsfähigkeit der Strahlung genutzt und gerade so viel von ihr eingesetzt werden, dass es zur Bildgebung genügt. Das, was nicht durchdringt, wird absorbiert. Deshalb sind biologische Schäden unvermeidbar. Im Niedrigdosisbereich der Diagnostik ist es lediglich eine Frage des Zufalls, ob ein Atom ionisiert und die DNA dadurch so verändert wird, dass bspw. ein Tumor initiiert wird.

Sind in der Strahlentherapie also tödliche, deterministische Effekte gewollt, sind im Niedrigdosisbereich stochastische Effekte eine ungewollte Nebenwirkung.

Stochastische Effekte finden sich jedoch nicht nur durch Strahlen zivilisatorischen, sondern durch Strahlen natürlichen Ursprungs. Außerdem treten sie nicht nur im Niedrigdosisnbereich, sondern auch in der Therapie bzw. bei jeder Dosis auf, die von der Zelle überlebt wird.

Gerade diese unvermeidbaren stochastischen Schäden sind es, die eine Reduzierung der Dosis und damit eine Minimierung der Gefahr erfordern - nicht nur gesetzlich bestimmt, sondern auch, weil es die Ethik gebietet.

Das Gebot der Dosisminimierung (ggf. bis auf Null reduzieren) findet sich im ALARA-Prinzip: Die Strahlenschutzgrundsätze zeigen auf, wie das ALARA-Prinzip in bestimmten Themenbereich umgesetzt werden kann.

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